Alu-Burka und Co: Mit Kleidung gegen Überwachung kämpfen

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Alu-Burka und Co: Mit Kleidung gegen Überwachung kämpfen

Beitragvon 0utput » Sa 13. Dez 2014, 13:26

Alu-Burka und Co: Mit Kleidung gegen Überwachung kämpfen

12. Dezember 2014, 10:14

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Die Aluburka gilt Hacktivisten als Symbol für Anonymität – doch abseits von Satire gibt es auch Ideen, Infos in Kleidung einzuarbeiten

Der Aluhut war einmal: Wer sich im Jahr 2014 vor Überwachung schützen will, muss zur Aluburka greifen. Das behaupten zumindest – nicht ganz ironiefrei – die Initiatoren des gleichnamigen Kunstprojekts.

Sie traten mit der Aluburka etwa am vergangenen Chaos Computer Congress auf, wo sie ihr Konzept ausführlich erläuterten: Anonymität braucht Gesellschaft. Je mehr Personen eine Aluburka tragen, desto schwieriger wird ihre Identifikation. Im Endeffekt ist die Aluburka also nur eine physische Manifestation von Services wie Tor oder VPN, die Merkmale ihrer Nutzer verschleiern.

Analoge Lücke

Natürlich handelt es sich bei der Aluburka vor allem um ein Satire-Projekt. Weitaus ernsthafter ist ein Projekt der Wiener IT-Sicherheitsexperten Katharina Krombholz und Adrian Dabrowski. Sie wollen mit dem "P3F"-Projekt das Problem der "analogen Lücke" lösen: Viele Personen werden unabsichtlich oder unfreiwillig fotografiert – man denke allein an die Masse an Bilder, die Touristen auf öffentlichen Plätzen schießen.

Infos in der Kleidung "einbetten"

Es ist sowohl für die Fotografen unmöglich, von allen Abgebildeten die Rechte an deren eigenem Bild einzuholen. Umgekehrt kriegen Fotografierte vielleicht gar nicht mit, dass sie abgelichtet wurden. Die zwei Informatiker haben sich nun eine Lösung für dieses Problem einfallen lassen: Sie "weben" entsprechende Informationen in Kleidung ein. Maschinen können diesen "Code" dann lesen und erhalten so eine Mitteilung, welchen Umgang der Fotografierte mit seinem Abbild möchte.

Mehrere Möglichkeiten

Dabei gibt es drei Optionen: Nutzer können einstellen, dass sie nicht auf Suchmaschinen gefunden werden möchten, identifiziert oder überhaupt veröffentlich werden möchten. Im Idealfall sollen später einmal soziale Netzwerke die Technologie einbinden, damit etwa beim Hochladen von Bildern individuelle Einstellungen vorgenommen werden können. Krombholz und Dabrowski haben schon Kontakte zu großen IT-Konzernen aufgenommen und ihr Projekt beispielsweise bei Facebook vorgestellt.

Durchaus vorstellbar

Auf ihrer Website erklären sie, dass sie sich durchaus gute Chancen für eine Umsetzung ausrechnen: Denn die Privatsphäre-Restriktionen für "Google Street View" zeigten etwa, dass große IT-Konzerne durchaus zur Wahrung der persönlichen Interessen von Privatpersonen gezwungen werden können. Facebook arbeitet beispielsweise selbst an Bilderkennungs-Methoden, will etwa via Gesichtserkennung Nutzer um ihren Konsens für das Hochladen eines Bildes bitten. Im Gegenzug zu dieser Methode würde die Idee von "P3F" allerdings dem User Handhabe über das Foto geben, ohne dass Facebook Datenbanken an Gesichtern anlegen muss. (fsc, derStandard.at, 12.12.2014)
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